Der Mensch ist nicht einesteils sinnlich, andernteils intellektuell. Das sind Unterscheidun-gen, die eine (intellektuelle) Reflexion nachträglich an dem vornimmt, was er ursprünglich 'ist' - nämlich tut. Was tut er? Er erlebt. Was ist erleben? Es ist ein Fühlen, das mit Bedeu-tungen ausgezeichnet ist.
Soll man sagen, Ästhetisches zu erleben habe unmittelbar Einfluss auf sein Gesamtbefin-den? Oder ist es sein ästhetisches Erleben, das auf seinen Gesamtzustand einen Einfluss hat?
Was kann das heißen: sein Erleben habe Einfluss? Ist es nicht eher selber Aus druck sei-nes Gesamtzustands?
Weder kommt das eine vor den andern, noch das andre vor dem einen. Wie man es dreht und wendet: Ein Subjekt ist immer tätig, nur darum ist es Subjekt. Seine Tätigkeit ist, be-vor sie irgendwas anderes wird, zuerst erleben. Sein Erleben unterscheidet es, sobald es re-flektiert, in Subjekt, Prädikat, Objekt. Das, was ist, ist schlechterdings - Prädikat? Nein; prädizieren.
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