Freitag, 6. Januar 2023

Die anthropologische Prämisse der Wissenschaftslehre.

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Der Mensch kommt sich ursprünglich als ein willentlich Handelnder vor, weil er ur-sprünglich ein willentlich Handelnder ist - denn dadurch unterscheidet er sich ursprüng-lich vom Tier. So kommt er sich vor, aber er bemerkt es nicht, denn es ist die Vorausset-zung allen Bemerkens. 

Er unterstellt sie 'vor aller Erfahrung' auch den Tieren und aller Natur, und sie kommen ihm beseelt vor. Erst nach und nach und durch Erfahrung scheidet er sie aus seinem selbstverständlichen Selbstverständnis aus. Die Seelen, die er ihnen nach und nach aber-kennt, versetzt er ins Jenseits, wo sie 'vor aller Erfahrung' bleiben konnten. Dort hat Plato sie spekulativ in den Ideen wiedererkannt und als Entelechien trug sie Aristoteles in die Welt zurück. Von Leibniz zu Monaden rationalisiert, wurden sie zum Stoff des Wolff-Baumgarten'schen Systems und machten die Metaphysik reif für die Kant'sche Kritik.

Als blassen Schatten hinterließen sie die Dinge-an-sich, bei denen Kant sich nicht ent-scheiden konnte, ob er was mit ihnen anfangen oder sie ganz beiseite lassen sollte. Hätte er seine Kritik bis zu ihrem Schluss geführt, wäre er darauf gestoßen, dass sie lediglich der Schatten des ursprünglich Handelnden gewesen waren, der sich auf alles Seiende gelegt hatte. Diesen Schluss hat Fichte gezogen und darauf die Wissenschaftslehre gegründet.



Nota. Das obige Bild gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE 

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