Sonntag, 25. Dezember 2022

Die Wissenschaftslehre ist materialistisch und sensualistisch.

pixabay                                  zu Wissenschaftslehre - die fast vollendete Vernunftkritik

...ich kann die Materie teilen, zusammensetzen, aber nicht wegdenken, wegschaffen, nicht vermehren, nicht vermindern; / wo wir hin denken, finden wir Raum, weil wir überall Ma-terie denken.

Auf diesen Satz kommt es vorzüglich an. Wir sehen hier die Entstehung der ganzen Kör-perwelt, ja unserer gesamten, auch der Geisterwelt, denn es wird sich zeigen, dass unsere Geisterwelt nichts ist als eine Abstraktion von der Körperwelt.

Wir haben jetzt die Einsicht erhalten, wie uns die Welt entstehen müsse; wir brauchen keinen gegebenen Stoff vorauszusetzen. Alles Objektive, und das Objektive hebt von der Materie an, entsteht in uns; ich bin ursprünglich beschränkt, und diese Beschränktheit, wenn ich darauf reflektiere, ist das Gefühl. Das Gefühl lässt sich allenfalls für das Gege-bene halten, allenfalls, denn es ist auch nur ein Gefühl, in wiefern ich darauf reflektiere.
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J. G. Fichte, Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 112f.


Nota. - Die Wissenschaftslehre verträgt sich nur mit einer Realwissenschaft, die streng ma-terialistisch ist, das bedeutet aber nichts weiter als: die nichts anderes gelten lässt, als was sich in Raum und Zeit beobachten und "erfahren" lässt. Doch weder sind die Realwissen-schaften Metaphysik, noch ist es die Wissenschaftslehre.
JE, 17. 1. 15



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Bestimmt, unbestimmt, bestimmbar; setzen, abstrahieren.

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