zu Philosophierungen1) Was kann ich wissen?
2) Was soll ich thun?
3) Was darf ich hoffen?
4) Was ist der Mensch?
Die
erste Frage beantwortet die Metaphysik, die zweite die Moral, die
dritte
die Religion und die vierte die Anthropologie. Im Grunde könnte
man aber
alles dieses zur Anthropologie rechnen, weil sich die drei
ersten Fragen auf
die letzte beziehen.
Immanuel Kant's Logik, in ders., Akademie-Ausgabe IX, S. 25
Die anthropologische Fragestellung war der Urheber allen Philosophierens. Das war den ersten und selbst den späteren Philosophen nicht bewusst. Doch die Kant'sche koperni-kanische Wendung der Philosophie mit der Frage Was ist Vernunft? konnte an der Frage-stellung Warum will man wissen? nicht vorbeigehen. Man will wissen, um das tun zu kön-nen, was man tun soll.
Das Problem ist nämlich: Das Wollen der Menschen ist frei. Es ist nicht nur das praktische Problem eines jeden Lebenden, sondern zugleich das theoretische Problem einer Wissen-schaft "vom Menschen". Denn entweder ist das, was der Mensch ist, vorgegeben von seiner 'Natur' (über die man zu streiten nie müde wird), oder er ist frei, das zu tun, was er als das Richtige selber erachtet.
Aus dem Dilemma kann die empirische Forschung nicht herausfinden. Die paradoxe Lö-sung, dass er von Natur zur Freiheit verurteilt ist, wäre nicht ihre Sache, sondern die der Philosophie.
Dennoch, wer keinen Satz in Tomasellos Darlegung sachlich bestreitet, könnte einwenden: So ist es; aber es ist nicht richtig so; es sollte anders sein. - Was kann die Empirie dagegen vorbringen?
Dass es so ist, ist aber das eigentlich Einzigartige am Menschen; doch nur, wenn er es wählt.
Kommentar zu Wir sind schon ziemlich einzigartig, JE. 7. 11. 20
Nota.
Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden.
Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht
wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE
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