Dienstag, 4. April 2023

Bestimmung.

                                                             zu Philosophierungen aus Marxiana

Einer der verwirrendsten Termini des dialektischen Jargons ist die Bestimmung. Zu sy-stematischer Verwendung kommt er erst bei Fichte - im alten scholastischen Sinn von determinatio. Die doppelte Bedeutung von dem, wozu etwas bestimmt ist, und dem Akt, durch den etwas bestimmt wird, hatte er schon immer. Ist aber das, wozu eines bestimmt ist, auch das, als was es bestimmt ist? Die Frage kommt erst im Deutschen auf - im Latei-nischen war's dasselbe. Auf Deutsch kann man dann determinatio auch als destinatio auf fassen, und rein semantisch ist das garnichtmal falsch...

Bei Fichte kommt nun hinzu, dass eine Bestimmung an sich nicht mehr denkbar ist. Das könnte nur eine Bestimmung durch den Schöpfer sein, doch die gehört nicht in die Phi-losophie. Ein Bestimmer muss allenthalben hinzugedacht werden. Der Panplagiarius Hegel führte das Ansich hintenrum wieder ein, und nun ist die Verwirrung komplett. Marx hat größte Mühe, sich daraus hervorzuarbeiten, aber es wird ihm gelingen.

Bis dahin ist auch seine Wortwahl gelegentlich verwirrend.
5. 10. 22

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Bestimmt, unbestimmt, bestimmbar; setzen, abstrahieren.

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