Empirisch, in der realen Geschichte, ist das "neue Bedürfnis", die "Tathandlung", "causa sui", "generatio aequivoca" usw. nichts als der Überschuss über das "ursprünglich gegebe-ne" Natur bedürfnis, und zwar unter Umständen, unter denen der Überschuss nicht aleato-risch, sondern systematisch entsteht; empirisch: Beginn des Ackerbaus, notament Getrei-debau.
Wenn also das "Bedürfnis" in der Kritik der politischen Ökonomie nicht in derselben systematischen Bedeutung erscheint wie die Tathandlung in der Wissenschaftslehre, so darum, weil es seine systematische Bedeutung, seine Schlüssel rolle hat in seiner empirisch greifbaren Gestalt als Überschuss... an Arbeitszeit.
Disposable time im Unterschied zur notwendigen Arbeit - das ist allerdings der Schlüssel zur Wertform; denn nur, weil (Arbeits-)Zeit disponibel ist, stellt sich überhaupt das Problem (!), auf welche Bedürfnisse sie verteilt werden soll: also was die jeweiligen Bedürfnisse ge-geneinander gelten sollen. (Unter den Bedingungen des Naturzustandes stellt sich so ein 'Problem' nicht: Da gibt es nichts zu entscheiden, also gibt es auch keine Zwecke, nämlich keine gewollten.)
22. 4. 87
Nachtrag.
Auch in Jäger- und Sammler-Zeiten kamen Überschüsse vor: zufällig, unvorhersehbar, nicht einzuplanen. Da man sie weder konservieren noch auf Wanderungen mitführen konnte, blieb nur eines übrig: Sie verprassen im Fest. Das Fest ist die Grundform aller Kultur und ist älter als Arbeit und Ackerbau.
19. 11. 16
Noch ein Nachtrag.
Nomadische Jäger- und Sammler arbeiten nicht, sondern jagen und sammeln - je nach Gelegenheit. Ihre Zeit ist insgesamt disposable; je nach Gelegenheit.
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