Denken ist, was immer es sonst auch sein mag, zuerst das Zuschreiben von Qualitäten an sinnliche Reize; das, was der Transzendentalphilosoph Fichte unter Anschauung versteht.
'Der Mensch' ist nicht zum Teil sinnlich und zu einem andern Teil geistig. Schlicht und phänomenal aufgefasst ist jeder Mensch, was immer er sonst auch sein mag, zuerst ein (ein) Organismus.
Das Wort stammt daher, dass darin verschiedene Organe mit verschiedenen Funktionen so organisiert sind, dass sie fürs Überleben und die Fortpflanzung des Organismus zu-sammenwirken als ob sie eins wären. Man wird Organe und Funktionen einander zuwei-sen, um die Gesamtfunktion verstehen zu können - aber dazu muss man sie erst unter-scheiden und individualisieren.
Dass man danach dieses unter Intelligenz und jenes unter Physis gruppiert, wird später noch genügend Denkschwierigkeiten machen. Vollends unbegreiflich wird es aber, wenn man beide als zwei gleich ursprüngliche Einheiten auffasst, die erst nachträglich (wie und von wem?) kombiniert und einander koordiniert wurden.
Wenn man die Dualität von Geist und Materie voraussetzt, wird man sie nicht nachträg-lich hinwegsophistizieren.
Dafür gibt es allerdings keinen denkökonomischen Anlass - von Gründen gar nicht zu reden.
4. 10. 21
Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE
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