Lewis Hine aus Philosophierungen, oder Das Vernunftsystem
Zu welchen Operationen eine Vorstellung taugt, kann ich nur prüfen, wenn ich sie be-stimme, nämlich zum Begriff vereindeutige. Ich stelle mir die Figur eines Quadrats vor. Um sie zu begreifen, nämlich so, dass ich sie in meiner Vorstellung willkürlich wieder hervorrufen und sie womöglich einem Andern erklären kann, müsste ich sagen: eine ge-schlossene Figur aus vier gleichlangen Schenkeln. Dass sie [...] zwei Dimensionen [und] vier rechte Winkel hat, muss ich nicht hinzufügen, es folgt aus der Prämisse. Mit dem so gefassten Begriff kann ich gedanklich operieren, dafür ist er hinreichend bestimmt.
Um praktisch zu konstruieren - ein Haus etwa -, muss ich im Fortbestimmen den Begriff überschreiten und eine wirkliche Figur zeichnen, indem ich nämlich eine bestimmte Länge angebe, 23 mm zum Beispiel. Das ist nun kein Begriff mehr, sondern ein wirkliches Qua-drat; ein Bild. Als ein solches kann ich es mir aber nicht vorstellen; 23 mm, 53 mm, 87 mm? Das geht nur noch ungefähr, und auch nicht absolut, indem ich die Augen schließe, sondern nur relativ, indem ich auf ein vorhandenes Ding schaue und es zum Maßstab nehme. In der Wirklichkeit, als Bild, kann ich mir ein Quadrat nicht vorstellen, sondern muss es anschauen. ...
8. 7. 17
Doch nicht zu vergessen: So unerlässlich wie fürs Kritisieren ist der Begriff auch für das Urteil - das ja wohl erst nach der Kritik erfolgen kann.
19. 2. 22
Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE
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