Setzen und bestimmen sind ebenso Wechselbegriffe wie real und ideal. Alle vier kreuzen sich.
Merke: Wechselbegriffe sind solche, von denen einer nicht ohne den andern gedacht werden kann, sondern nur beide durch einander.
Merke zweitens: Reale Tätigkeit ist das wirkliche Vorstellen von etwas. Bestimmen ist das Vorstellen des Vorgestelltes; ideale Tätigkeit. Die materielle Hervorbringung eines Gegen-stands setzt dagegen einen Zweckbegriff schon voraus; der ist, bevor er real gemacht wird, idealiter schon bestimmt.
Die Transzendentalphilosophie handelt drittens immer nur von Vorgestelltem und seiner Vorstellung.
aus e. Notizbuch, im Aug. '19
Und umgekehrt - ? Kann ich nichts setzen, ohne es sogleich zu bestimmen? Setzen könnte ich es wohl, aber nicht behalten; nicht behalten in der Zeit, denn die Handlung kann ich anschauen nur, solange sie währt. (Denken kann ich sie selber gar nicht, sondern nur ihr Produkt.)
Ich kann das Bestimmen verhindern, verzögern, vor mir herschieben, indem... ich das Anschauen hinauszögere. Das ist, was Schiller den ästhetischen Zustand nannte.
Er ist nur absichtlich möglich. Der zivilisierte Bürger dieser Welt weiß, dass das Bestim-men schlechterdings von ihm erwartet wird, denn er glaubt - wenn er auch im Seminar vorgibt, es nicht zu wissen - an die Vernunft. Denn nur dann gilt er als zivilisierter Bürger dieser Welt und wird von seinesgleichen anerkannt. Es ist ihm womöglich keine (onto-) logische Voraussetzung; aber eine existenzielle.
22. 11. 19
Keine logische, sondern eine existenzielle - nämlich eine faktische. Wir befinden uns in dem Abschnitt, von wo an das Ich als Rechtssubjekt auftritt. Hier hört die Philosophie auf, transzendental zu sein, und wird reell.
JE
JE
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